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Exkursion Berlin 2021

Exkursionsbericht – Große Exkursion nach Berlin 2021

 

Eine große Exkursion mit dem Ziel aus der Metropole Berlin möglichst viel Spannendes mitzunehmen und mit den Profis aus der Branche zu networken, war unsere höchste Priorität. Zumal wir uns die aktuell hohe Dynamik auf dem Wohnungsmarkt Berlins und die angespannte Situation rund um das Thema Enteignung, nicht entgehen lassen wollten. Gut durchgetaktet mit interessanten Veranstaltungen ging die Reise für uns am 21.11.2021 los. Die lange Anreise mit dem besonderen Erkenntnisgewinn, dass man bereits während der Busfahrt wertvolle Gespräche führen und neue Gesichter kennenlernen kann, stärkte uns im Team und die Vorfreude auf die kommenden Tage. Die Stadtentwicklung, Quartiersentstehung sowie die Politik und der Wohnungsmarkt standen im Mittelpunkt der Exkursion. In den Vorträgen wurden viele spannende Projekte, sowie die Herausforderung der Beteiligten gezeigt. Zudem haben wir auch interessante Einblicke von Marktexperten wie z.B. bulwiengesa AG in den Immobilienmarkt in Berlin bekommen. Durch eine gemeinsame Stadtführung, geführt von einem erfahrenen Tourguide, haben wir geschichtliche und kulturelle Eindrücke gewinnen können. Die dichte und moderne als auch traditionelle Bebauung der Stadt hat uns sehr beeindruckt. Selbstverständlich haben wir auch das Wahrzeichen, das Brandenburger Tor, sowie den Reichstag zu sehen bekommen. Für den Erfolg einer solchen Exkursion ist neben der Planung und Vorbereitung zunächst das Gespräch mit den Experten vor Ort ganz entscheidend. Den zahlreichen Gesprächspartnern danken wir in vielerlei Hinsicht: Unsere Ansprechpartner der einzelnen Unternehmen haben uns immer sehr freundlich und herzlich empfangen. Gleichzeitig haben sie uns ganz selbstverständlich Zeit in ihren oft eng getakteten Tagesabläufen eingeräumt. Während den Vorträgen haben sie uns mit ihrem Wissen, ihren Erfahrungen und persönlichen Einschätzungen durch die Exkursion begleitet und diese sehr bereichert. Ein ganz besonderer Dank gilt unserer Schulleitung, unseren Professoren und dem Freundeskreis, die uns stets zur Seite standen. Wir bedanken uns auch bei dem von unseren ImmoPoint-Mitgliedern entgegengebrachtem Interesse und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen…

Bleibt gesund!

Euer ImmoPoint e.V. Team.

 

Im Folgenden werden die einzelnen Unternehmen und Gesprächspartner sowie die Veranstaltungsinhalte näher erläutert. Dieses Kapitel soll den Lesern inhaltliche Einblicke in die Exkursion liefern :

Exkursionstag 1 – 22.11.2021

Der erste Termin am Montag, den 22.11.2021 fand mit der BAUWERT Aktiengesellschaft, referiert höchst persönlich von Geschäftsführer Herr Dr. Jürgen Leibfried,
statt. Begleitet wurde Dr. Leibfried von unserem Ansprechpartner Daniel Beilfuss,
Senior Marketing Manager der Bauwert AG. Die BAUWERT AG, 1983 von Dr. Jürügen Leibfried gegründet, hat sich unter der Führung der Firmeninhaber Dr. Jürgen
Leibfried und Michael Staudinger in den vergangenen Jahren konsequent zu einem
der in Deutschland führenden Unternehmen im Bereich Prime Development entwickelt.

Besichtigt wurde am 22.11.2021 das mithin größte Projekt der Metropole Berlins, das BOX SEVEN. Mit dem BOX SEVEN entstand auf dem rund 26.000 m2 großen Grundstück eines ehemaligen Gewerbeareals ein neues Stadtquartier. Das Projekt umschließt über 600 Wohnungen (Miet- und Eigentumswohnungen), Gewerbeflächen, eine Kita und einen großen öffentlichen Park. Die Dimension des Projekts ist sehr beeindruckend. Das Urbane Viertel verfügt über eine eigene Infrastruktur. Durch die Zusammenarbeit mit der Kommune wurden Wohnungen für verschiedene Einkommensgruppen realisiert. Unter der Leitung von Geschäftsführer Dr. Leibfried und Herrn Daniel Beilfuss haben wir eine Führung durch das beeindruckende Quartier erhalten. Während der Führung hat sich Dr. Leibfried sehr viel Zeit für die Exkursionsbericht 8 aufkommenden Fragen genommen und erzählte uns persönlich, wie aus einer Industriebrachfläche ein Wohnquartier entstanden ist. Vor Baubeginn sorgte das große Projekt bei der Bevölkerung für Unruhen und galt als das „Baumonster“. Das Bauprojekt stellte mithin eine große Herausforderung im politischen Sinne dar. Erst durch die Mitwirkung des Senats der SPD kam das BOX SEVEN zu seiner Baugenehmigung. Nach der Fertigstellung war das große Areal eine Bereicherung für die Bevölkerung und sollte, auch wenn nur einen Bruchteil der Bevölkerung, mit Wohnraum versorgen. Abschließend kann im Namen aller Teilnehmenden gesagt werden, dass das BOX SEVEN eine wirklich beeindruckende Quartiersentwicklung darstellt.

Danach ging es für uns um 14:00 Uhr zum Business Lunch in das asiatische Restaurant Prince. Dort trafen wir uns mit Maximilian Könen, Pia Witschel und Noah Kiesel von LINUS Digital Finance. Die 2016 gegründeten Gesellschaft hat ihren Sitz am Alexanderplatz in Berlin und beschäftigt derzeit 50 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. LINUS ist eine Investmentgesellschaft, welche Kapital für Immobilienprojekte in Deutschland und anderen europäischen Ländern zur Verfügung stellt. Das Team von Real Estate Professionals hat gemeinsam mit ihren Partnern in kurzer Zeit einen beeindruckenden Track Record aufgebaut und bisher 43 Projekte mit 633 Mio. € investiertem Kapital finanziert. Über eine digitale Investmentplattform wird anderen Investoren die Möglichkeit geboten, sich an Investments von LINUS zu beteiligen. Indem Investoren sich schon ab 50.000 € beteiligen können, werden professionelle Investments mit großen Investmentbeträgen ab 10 Mio. € aufwärts für eine viel größere Gruppe an Investoren zugänglich. Real Estate Private Debt, was eigentlich ein institutionelles, professionelles Investment ist, wird so für eine neue Kundengruppe geöffnet. Nachdem Maximilian Könen über LINUS und seinen persönlichen Werdegang erzählt hatte, wurde eine persönliche Karrierefragestunde, eine Art „Ask me anything-Runde“, eröffnet. Nun konnten wir alle Fragen zur Investmentgesellschaft als auch zu allgemeinen Themen der Immobilienbranche stellen. Abschließend lässt sich sagen, dass das für alle ein sehr aufschlussreiches und gleichzeitig einprägsames Mittagessen war, danke LINUS!

 

 

Exkursionstag 2 – 23.11.2021

Am Vormittag des Zweiten Tages unserer Exkursion hatten wir einen Konferenzraum gemietet, um den Vortrag von dem Unternehmen bulwiengesa AG zu erhalten. Den tiefen Einblick in den Berliner Immobilienmarkt erhielten wir durch den Repräsentanten Andre Adami. Die bulwiengesa AG ist auf dem deutschen Immobilienmarkt sowie in Mittel- und Zentraleuropa tätig. Das Unternehmen weist Kompetenzen in allen Immobiliensegmenten auf. Dazu zählen Büro, Gewerbe, Einzelhandel, Wohnungsmarkt, Spezial und Sonderimmobilien, Betreiberimmobilien aber auch Industrie- und Logistikimmobilien. Seit fast 40 Jahren ist die bulwiengesa eines der großen Analyse- und Beraungsunternehmen der Immobilienbranche. Aufgrund Gesellschaftsalterung führt es zu einem Wachstum auf dem Wohnungsmarkt, es müssen viele Wohnungen für die Silver Society geschaffen werden (barrierefreies Wohnen). Die Megatrends sind derzeit Nachhaltigkeit, Urbanisierung und Mobilität. Die ESG-Thematik spielt eine große Rolle, höhere Energiestandards werden zur Normalität. Bezüglich der Urbanisierung müssen sichere und gesunde Quartiere entwickelt werden. Die Mobilität wird momentan von der E-Mobilität geprägt, was die Städte hier herausfordert, sind die nicht vorhandenen Parkplätze. Eine weitere Herausforderung ist der Wandel bei der Raumnutzung, die Flexibilität muss ständig erhöht werden. Die Drittverwendungsfähigkeit muss hochgehalten werden und durch das nun beliebte Homeoffice hat es einen enormen Einfluss auf die Büroimmobilien. Wohnungen mit einer Außenverbindung und kompakte Grundrissgestaltung sind in den Vordergrund getreten. Auf dem Berliner Wohnungsmarkt wurde der Mietendeckel vom Bundesgesetz gekippt, somit soll die Mietpreisbremse verschärft werden. Berlin war vor einigen Jahren eine sehr interessante Stadt für die Zuwanderer. Die Exkursionsbericht 8 starke Bevölkerungsentwicklung hat zu hohen Kauf und Mietpreisen geführt, womit der Begriff „Betongold“ verbunden wird. Herr Adami hat uns in seinem Vortrag einen großartigen Einblick in den Berliner Immobilienmarkt verschafft. Man konnte viele angesprochenen Thematiken mit den Inhalten aus unseren Vorlesungen an der Hochschule verknüpfen, was zu einen hohen Lerneffekt geführt hat.

Der zweite Termin am 23.11.2021 fand direkt nach dem aufschlussreichen Vortrag des Analyseunternehmens, Bulwiengesa AG, statt. Zu Besuch war der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e. V. (BBU), vertreten durch den Leiter des Bereichs Wohnungswirtschaft und-politik, Herrn Mario Hilgenfeld. Dieser referierte über die Aufgaben der BBU und die Besonderheit der Berliner Wohnungspolitik. 1897 als Genossenschaftsverband gegründet, vereint der heutige BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen als Dachverband ca. 340 kommunale, genossenschaftliche, private und kirchliche Wohnungsunternehmen. Zu den Aufgaben des Verbands gehören neben Bilanz- und Steuerprüfung der Wohnungsunternehmen die Vertretung ihrer Mitglieder gegenüber Politik, Behörden und Öffentlichkeit. Des Weiteren hilft die BBU bei der Informationsbereitstellung im Bereich politischer, wirtschaftlicher, rechtlicher, technischer bzw. statistischer Entwicklung des Marktes für alle Mitglieder. Hierzu veröffentlichen sie unter anderem jährlich ihren Marktmonitor, welcher einen umfassenden Mietenreport Berlins darstellt. Die positive Entwicklung Berlins, innerhalb der letzten Jahre, führte zu einem Bevölkerungsanstieg, einem Einkommensanstieg der Arbeitnehmer und einer Zunahme der wirtschaftlichen Entwicklung der Metropolregion. Diese Auswirkungen spiegeln sich unter anderem auf dem Immobilienmarkt wieder. Immer mehr Investoren wollen in Berlin investieren. Zudem steigt die generelle Nachfrage nach Immobilien, was zu immensen Preisentwicklungen und einem angespannten Wohnungsmarkt führte. Exkursionsbericht 8 Aufgrund dessen kam es in Berlin zu einer Bürgerinitiative, die maßgeblich für die Durchführung eines Volksentscheids verantwortlich war. In diesem wurde darüber abgestimmt, private Wohnungsunternehmen wie „Deutsche Wohnen“ oder „Vonovia“ zu enteignen und zu vergesellschaften. Da sich die Umsetzung jedoch durch verfassungsrechtliche Bedenken und Schwierigkeiten bei der Bemessung der Entschädigung als äußerst schwierig erweist, stellte uns Herr Hilgenfeld weitere Gestaltungsmöglichkeiten vor, den Volksentscheid auf geeignetere Weisen umzusetzen. Am Ende gab es noch einen kurzen Ausblick auf bevorstehende Herausforderungen der Wohnungspolitik, bevor die Studierenden Ihre individuellen Fragen stellen konnten.

Als dritter Termin am zweiten Tag der Exkursion stand am Nachmittag ein Treffen mit dem Unternehmen Hines Immobilien GmbH auf dem Programm. Hierfür reisten wir in den Bezirk Tempelhof-Schöneberg, um das kürzlich abgeschlossene Bauprojekt „Stadtquartier Südkreuz“ vorgestellt zu bekommen. Im Namen von Hines wurden wir herzlichst von Joachim Wintzer (Managing Director) und Maximilian Winkler begrüßt. Bei der Vorstellung wurde uns zunächst anhand einer Präsentation das komplette Projekt, von der Planungsphase bis hin zu aktuellen Verwaltungsarbeiten erläutert. Auf rund 18.420 Quadratmetern Grundstücksfläche hat Hines insgesamt 664 Wohneinheiten für rund 1.200 Menschen entwickelt, darunter 213 Mikroapartments für Studenten sowie 116 sozial geförderte Wohnungen. Gemeinsam mit den Vermietungsexperten von Bricks, Reos und Moovin hat Hines den Interessenten eine Online-Serviceplattform zur Verfügung gestellt, mit der unter anderem eine virtuelle 360 Grad Besichtigung ermöglicht wurde. Zur Auswahl standen Exkursionsbericht 8 Ein- bis Vierzimmerwohnungen zwischen 19 und 115 Quadratmetern. Hines wird das Wohnquartier langfristig selbst verwalten. Das Stadtquartier Südkreuz bietet verschiedene Gemeinschaftsangebote, sogenannte Amenities. Diese reichen von Aufenthaltsorten wie einer Dachterrasse, einem Fitnesscenter oder einem Multifunktionspavillon bis hin zu einem umfangreichen Sharing-Angebot. Zudem lässt sich das Quartier durch eine ganzheitliche Vernetzung von Gebäuden, Bewohnern und Verwaltung nachhaltig und kosteneffizient bewirtschaften. Viele Prozesse sind durch eine ausschließlich den Bewohnern zur Verfügung stehende App vollständig digitalisiert. Im Zukunftsquartier sollen fortwährend Innovationen entwickelt und neue Trends vorangetrieben werden. Vordergründige Ziele sind, die Wünsche der Bewohner zu erfüllen und die Attraktivität der gesamten Nachbarschaft zu erhöhen. Über die Online-Plattform können Bewohner zudem ihre Ideen für ein besseres und nachhaltigeres Quartier einreichen. Nach der höchstinteressanten Präsentation wurden wir durch das Quartier geführt, um die Highlights des Projekts veranschaulicht zu bekommen. Hierbei haben wir uns die Fahrradwerkstatt, das Pavillon, den Innenhof, den Fitnessraum sowie das Musikzimmer anschauen dürfen. Wir danken auch Hines für diese tollen Einblicke in Ihr Unternehmen und das Projekt Südkreuz.

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