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Exkursion Berlin 2018

Exkursion Berlin SoSe 2018

Die diesjährige große Exkursion ging vom 01.05. – 04.05.2018 in die Hauptstadt von Deutschland. 30 Studenten/ -innen hatten die Möglichkeit Ihr Netzwerk zu gestalten. Die Strecke nach Berlin und zurück wurde mit dem Bus zurückgelegt. Ein Highlight diesmal war das Hotel Moxy Humboldthain, welches über eine sehr komfortable Ausstattung verfügte.

Der Standort Berlin nimmt immer mehr Dynamik auf und entwickelt sich zu einer preisintensiven Stadt. Jährlich kommen mindestens 40 000 Personen dazu, was im Jahr 2030 ca. 4 Mio. Bewohner, je nach Szenario, in Berlin bedeutet. Auch das BIP in Berlin ist seit 2006 um 43% gewachsen. Außerdem gilt die Stadt als die Destination für Unternehmensgründer.

Kompetenzzentrum Großsiedlungen e.V.

Der 2001 gegründete Verein wurde durch den Herrn Ralf Protz vorgestellt und halten in Hellersdorf in Berlin rund 15 000 Wohnungen, insgesamt in Berlin 50 000. Zu den Mitgliedern zählen größtenteils Wohnungsunternehmen, Privatpersonen, Kommunen und Wirtschaftsunternehmen. Städtebauliche Weiterentwicklung und die bautechnische Erweiterung bzw. Erneuerung sind wichtige Unternehmensziele, welche hauptsächlich in Großsiedlungen Anwendung findet. Diese sind geballt und platzsparend. In Berlin gibt es ca. 1,9 Mio. Wohnungen von denen 350 000 in Großsiedlungen bestehen. Die größte in Berlin liegende Siedlung liegt in Marzahn mit 60 000 Wohnungen und 160 000 dort lebenden Menschen. Eine der größten Wohnbaugesellschaften in Berlin ist die degewo mit 73 000 Wohnungen im Bestand. Nach dem Mauerfall in Berlin übernahm der Verein Bauflächen in Berlin-Hellersdorf, die in einem schlechten baulichen Zustand waren und zum Teil sogar unfertig. Anschließend wurde das Gebiet saniert und nicht abgerissen, da es immer noch preiswerter war, als einen Neubau zu realisieren. Saniert wurde mit 15 Baukombinaten aus der ehemaligen DDR, bei der unter eigener Regie und Baumaterialien erneuert wurde. Der Bevölkerungszuwachs beträgt rund 40 000 im Jahr und Hellersdorf hat eine aktuelle Leerstandsquote von 0,3 Prozent. Anschließend bekamen die Studenten einen realen Einblick in die Siedlung in Hellersdorf, wo zwei Wohnungen besichtigt wurden. Die eine war im originalen Zustand aus der DDR und die andere war eine vom Grundriss identische Wohnung nur nach modernem Standard renoviert.

BNP Paribas Real Estate

Bei BNP empfing uns Jan Dohrwardt (Managing Director & Niederlassungsleiter Berlin) und brachte uns die Unternehmenskultur näher. Das Unternehmen ist hauptsächlich im Transactions Bereich tätig und erwirtschaftet am Standort Berlin ca. 28 Mio. € Umsatz mit 70 Mitarbeitern. Weltweit hat der Immobilienbereich der französischen Bank rund 180 Büros mit 3 900 Mitarbeitern in 16 Ländern. Der Bereich Transactions hat ein Volumen von ca. 17,1 Mrd. € mit 4 200 Transaktionen. In Deutschland beträgt das Volumen 7,92 Mrd. € mit rund 915 Transaktionen. Im Sektor Valuation werden ca. 143 Mio. m² jährlich bewertet mit einem Wert von insgesamt 292 Mrd. € in elf Ländern. Die BNP Paribas ist mit allen Immobilien Assetklassen aktiv. Eine enorm große Transaktion war der Verkauf des Sony Centers für ca. 1,1 Mrd. €, bei dem ein sehr hoher Gewinn, bedingt durch die aktuelle Marktlage, erzielt werden konnte.  Die Case Study von der Stralauer Allee 6 in Berlin verdeutlichte nochmal den Ablauf. Zunächst findet eine Verkaufsvorbereitung statt, während im Anschluss der Markt angesprochen wird und das Objekt besichtigt. Danach folgt die Due Diligence, Datenraumanalyse und dann das Signing. Zum Schluss folgte eine Büroführung mit Herrn Dohrwardt bzw. Kollegen und einer persönlichen Fragerunde.

Beos AG

Ein weiterer interessanter Termin war bei der Beos AG. Das im Jahr 1997 gegründete Unternehmen hat rund 140 Mitarbeiter und erstreckt sich in Deutschland mit sechs Standorten in Großstädten wie Berlin. Hauptgeschäftsfeld sind Unternehmensimmobilien mit einem Investitionsvolumen von rund 2,6 Mrd. €. Das Unternehmen deckt sämtliche Leistungen des Projektmanagements ab, unter anderem die Finanzierung, Businesspläne und Objektmanagement. Investitionen sind vermehrt Value Investments oder Core Investments, bei denen Vollvermietung und ein guter Cashflow wesentlich ist. Kapital kommt sowohl von privaten als auch von institutionellen (internationalen)  Investoren. Arbeitstechnisch ist die Beos AG ein sehr modernes Unternehmen. Durch Teilzeit und flexible Arbeitszeiten sollen die Mitarbeiter mehr Zeit haben im Sinne der Work-Life-Balance. Auch die Arbeitsplätze werden regelmäßig getauscht, um bei jeder Aufgabe einen neuen Blickwinkel zu haben. Die Beos Acadamy hält die Mitarbeiter auf dem aktuellen Wissensstand und bildet weiter aus. Anschließend stand eine Besichtigung des Gewerbeparks „Zeughof“ an. Hier baute die Beos AG zwei weitere Stockwerke auf ein bestehendes Gebäude, um in der Höhe mehr Fläche zu schaffen. Auf dem Campus befinden sich Lager-, Büro- und Großhandelsflächen, der zwischen 2014-2016 modernisiert wurde. Die Gesamtmietfläche beträgt 51 500 m².

Instone Real Estate AG

Der Termin bei Instone war das gerade im Bau befindliche Quartier Luisenpark zwischen Berlin-Mitte und Kreuzberg mit einer Grundstücksfläche von ca. 19 000 m² und einer Wohnfläche von 37 000 m². Carsten Selter leitete das Treffen mit den Studenten. Aktuell hat Instone 50 Projekte mit einem Volumen von 3,4 Mrd. €. Im Luisenpark werden ca. 550 Wohnungen gebaut, von denen rund 409 Eigentumswohnungen werden, 139 förderfähige Wohnungen und Penthäuser ab 250m². Es entstehen 6 Gewerbeeinheiten, eine Kita und 174 Tiefgaragenstellplätze. Bei 5 000€/ m² beginnen die Kaufpreise der Wohnungen. Eine Schwierigkeit stellt ein weiterer Eigentümer auf dem Areal dar, der einen Teil der Fläche in eigener Regie baut. Somit ist eine ständige Abstimmung auf dem Bau erforderlich. Das gesamte Projekt hat ein Volumen von ca. 200 Mio. €. Die Fertigstellung des Projekts soll 2020 sein. Aufgrund der steigenden Digitalisierung und Vernetzung gibt es eine Quartiersapp mit sämtlichen Informationen. Zum Schluss gab es ein vielseitiges Mittagsbuffet, somit konnten dort die letzten Fragen beantwortet werden.

Ernst & Young Real Estate

Bei EY begrüßten uns die Judith Ehmer als Direktorin und der Sebastian Firle als Manager. Die Beratungsfirma betreut rund 5 000 Mandanten und hat sieben Standorte in Deutschland. 200 Mitarbeiter hat die EY Real Estate, weltweit ca. 12 000. Das Hauptgeschäft wird mit Strategien, Transaktionen und Transformationen umgesetzt. In den letzten zweieinhalb Jahren wurden Transaktionen im Wert von 1,5 Mrd. € getätigt. Ein wesentlicher Bestandteil war eine Präsentation über das Bewerbungsverfahren bei EY und Bewerbungsfehler der Bewerber. Hier wurde verdeutlicht, dass die Praxis zum Teil andere Skills benötigt, als sie in der Theorie vermittelt werden. Ein Beispiel hierfür wären die Soft Skills, die im Studium nicht gesondert vermittelt werden, hingegen jedoch in der Berufswelt elementar sind. Der Termin endete mit einer Fragerunde.

Predac Immobilien

Der abschließende Termin war bei Predac Immobilien, das Unternehmen wurde im Jahre 1992 gegründet. Predac ist in Berlin sowie Wiesbaden vertreten. Ziel des Unternehmens ist es einen vielfältigen Service anzubieten, der vor allem alle Leistungsphasen eines Immobilieninvestments abdeckt. Hierzu zählen die Entwicklung, Verwaltung und Vermarktung, sowie Beratungsleistungen. Nach einer Büroführung, welche sehr eindrucksvoll war, endete unsere Exkursion in Berlin.

Wir bedanken uns im Namen von ImmoPoint e.V. bei allen Unternehmen für die interessanten Eindrücke in der Hauptstadt Deutschlands mit all seinen Facetten und Menschen. Ein weiterer Dank geht an den Freundeskreis, der uns bei jedem Vorhaben unterstützt.

Impressionen

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